Nachhaltiger Flugtreibstoff jetzt auch für Linienflüge
Erstmals ist am Flughafen Zürich ein Linienflugzeug mit nachhaltigem Flugtreibstoff betankt worden. Dank neuen Zollbestimmungen, die seit dem 1. Juli 2021 in Kraft sind, ist der reguläre Einsatz solcher Flugtreibstoffe nun möglich.

Die Flughafen Zürich AG hat in Zusammenarbeit mit Partnern bereits im Januar 2020 gezeigt, dass die Einfuhr und der Einsatz von nachhaltigen Flugtreibstoffen in der Schweiz möglich ist. Damals wurde anlässlich des World Economic Forum (WEF) in Davos einmalig nachhaltiger Treibstoff, auch «Sustainable Aviation Fuel» (SAF) genannt, für die Businessjets angeboten. Seither wurden unter Federführung der Flughafen Zürich AG zusammen mit der Oberzolldirektion, der SWISS und Avenergy sowie einer Reihe weiterer Partner die Grundlagen für den regulären Einsatz von SAF erarbeitet.
Seit dem 1. Juli 2021 sind nun angepasste Zollbestimmungen in Kraft, welche die Einfuhr von SAF in die Schweiz auf regulärer Basis ermöglichen. Importiert wird eine Mischung von nachhaltigem und fossilem Treibstoff, welche am Flughafen Zürich über die regulären, bereits bestehenden Hydrantensysteme vertankt wird. Als erste Fluggesellschaft hat SWISS eine Lieferung von SAF in Empfang genommen. Das festgelegte Zollverfahren ermöglich aber auch allen anderen Treibstoff-Importeuren an allen Flughäfen der Schweiz die Einfuhr von SAF.

Es ist ein Meilenstein, dass es uns gelungen ist, gemeinsam einen Prozess zum Importieren von SAF in die Schweiz zu entwickeln. Wir erachten den Einsatz von nachhaltigen Flugtreibstoffen als wichtigste Massnahme zur CO2-Reduktion des Luftverkehrs.
Reines SAF der nun importierbaren Variante erzielt eine CO2-Reduktion von mindestens 80% auf fossiles Kerosin. In Zukunft wird es für nachhaltige Flugtreibstoffe wichtig sein, dass sie in grösseren Mengen und günstiger produziert werden können. Zunehmend sollen auch synthetische Treibstoffe zum Einsatz kommen.
Die Flughafen Zürich AG als Betreiberin der Flughafeninfrastruktur hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Emissionen bis 2050 auf Netto Null zu senken. Seit 1990 hat das Unternehmen seine CO2-Emissionen bereits um fast 50 % gesenkt, hauptsächlich durch Massnahmen im Gebäudebereich. Die Strategie der Flughafen Zürich AG umfasst auch direkt die Förderung von synthetischen Treibstoffen. Konkret unterstützt das Unternehmen die Forschung und Entwicklung von solar hergestellten synthetischen Treibstoffen durch die Firma Synhelion, indem sie den Treibstoff zu Gestehungskosten abkauft und ihn zukünftig bei den Bodenfahrzeugen am Flughafen einsetzt.