Der Pflaumenzipfelfalter ist ein Schmetterling, der in der Schweiz als «verletzlich» auf der roten Liste geführt wird. Er fühlt sich an offenen Waldrändern mit niedrigen Bäumen, Hecken und Wiesen zu Hause. Ein Lebensraum, wie er auch für viele andere Tierarten unverzichtbar, in der Schweiz aber selten geworden ist. Auf dem Gelände des Flughafens Zürich sind noch solche Lebensräume zu finden und sie werden gezielt neu geschaffen. So fördert der Flughafen die Biodiversität.

Vom Riedgebiet zum Flughafen

Seit Bestehen ist die Geschichte des Flughafens Zürich eng mit der Landschaft verbunden, in der er eingebettet ist. Denn vor 75 Jahren wurde der Schweizer Landesflughafen mitten in ein Riedgebiet gebaut. Und dies nicht zufällig: Die weite Ebene, entstanden zum Ende der letzten Eiszeit, war Voraussetzung, um genug Platz für eine Landebahn und einen sicheren An- und Abflug zu haben.

Zwar wurde mit jeder Entwicklungsphase des Flughafens das ursprünglich weit ausgedehnte Ried verkleinert. Was an Grünflächen aber erhalten geblieben ist, macht heute rund die Hälfte der Flughafenfläche aus. Am und um den Flughafen Zürich ist ein Mosaik von unterschiedlichen Lebensräumen zu finden. Riedwiesen, Bruchwälder, Kleingewässer und natürlich die 34 ha Flachmoorflächen, welche streng geschützt sind. Weitere Grünflächen mit mehr oder weniger stark ausgeprägtem Naturcharakter ergänzen diese Haupttypen und übernehmen eine wichtige Vernetzungsfunktion.

Blick vom Klotener Ried gegen Südosten.

Biodiversität

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Die grösste zusammenhängende Naturschutzfläche ist das Klotener Ried zwischen den Pisten 14/32 und 16/34. Innerhalb des Flughafenzauns gelegen, leben hier Pflanzen und Tiere weitgehend durch Menschen ungestört. Auch seltene Arten finden am Flughafen Lebensräume, wie sie ursprünglich im ganzen Schweizer Mittelland grossflächig vorhanden waren, heute jedoch rar geworden sind. Diverse Pflanzenarten der Roten Listen der Schweiz sind im Gebiet vorhanden, darunter zahlreiche Farn- und Blütenpflanzen sowie verschiedene geschützte Tierarten. Umso grösser ist die Verantwortung der Flughafen Zürich AG, mit dieser Landschaft sorgsam umzugehen.

Ein Lebensraum für den Pflaumenzipfelfalter

Doch zurück zum Pflaumenzipfelfalter: Er gilt als standorttreu und wenig ausbreitungsfreudig. Gut ausbreiten kann er sich entlang von Waldrändern. Zudem benötigt er die richtigen Baumarten an schattigen Stellen eines locker bestandenen Waldrandes, um sich fortpflanzen zu können. Deshalb haben die Mitarbeitenden der Sektion Grünflächen der Airfield Maintenance der Flughafen Zürich AG in einem Waldstück im Süden des Flughafens diesen Lebensraum gezielt geschaffen. Sie haben den Wald mit dem richtigen Schnitt so ausgelichtet, dass die gewünschten Baumarten wie Traubenkirschen und Zitterpappeln ideale Bedingungen vorfinden. Dies kommt wiederum dem Pflaumenzipfelfalter zugute. Er kann an den Zweigen der geförderten Bäume seine Eier ablegen. Daraus schlüpfen dann im nächsten Frühling die Raupen, woraus sich die nächste Generation Schmetterlinge entwickelt.

Das aufgelichtete Stück Wald nach den Arbeiten im Winter. Bild: André Rey

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Den Anstoss für das Projekt gab der Verein Schmetterlingsförderung Kanton Zürich. Die Flughafen Zürich AG setzte die nötigen Massnahmen um, zumal das betreffende Waldstück wegen Höhenbeschränkungen ohnehin alle paar Jahre zurückgeschnitten werden muss. Eine Win-Win-Situation für Flughafen und Natur.