Die historische Starterlaubnis kam am 14. Juni 1948. An diesem Tag fand der erste kommerzielle Flug am Flughafen Zürich statt. Eine DC-4 der Swissair hob auf der Westpiste in Richtung London ab. Dieser Tag jährt sich nun zum 75. Mal. Seitdem haben sich die Luftfahrt und die Flugzeuge stetig weiterentwickelt. Der Traum von länger, höher, weiter ist geblieben und wird durch einen Neuen ergänzt: CO2-neutrales Fliegen.

CO2-Gesetz – Den Grundstein zur Transformation richtig legen

  • In der Sommersession berät der Ständerat die Revision des CO2-Gesetzes.
  • Darin vorgesehen ist die Einführung einer Beimischquote für nachhaltige Flugtreibstoffe. 
  • Wichtig ist dabei eine Harmonisierung mit der EU und die Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen für alle Teilnehmer. Denn die Luftfahrt findet über Grenzen hinweg statt.
  • Um die CO2-Belastung in der Treibstofflogistik zu reduzieren, soll ein Zertifikatshandel für SAF ermöglicht werden.
  • Auf Quersubventionierung ist zu verzichten. Gelder aus der Luftfahrt sind einzig für die Dekarbonisierung der Luftfahrt einzusetzen.

Technologischer Fortschritt

Die Luftfahrt-Branche arbeitet seit Langem intensiv und erfolgreich daran, den spezifischen Energiebedarf der Flugzeuge und damit die CO2-Emissionen zu senken. Dies anerkennt auch das Bundesamt für Umwelt in seinem Bericht zur Entwicklung der Treibhausgasemissionen: Die überproportional starke Zunahme der Passagiere im Verhältnis zu den Flugbewegungen «verdeutlicht eine markante Steigerung der Effizienz (weniger Treibhausgase pro Verkehrsleistung), realisiert durch technische und logistische Fortschritte zur Senkung des Treibstoffverbrauchs». Am wirkungsvollsten sind Innovationen bei den Triebwerken, zum Beispiel durch neue Materialien, Reduktion des Energieverlusts und Optimierung der Luftströme im Triebwerk. So sinkt mit jeder neuen Flugzeuggeneration der Treibstoffbedarf um bis zu 25 %.

Nützliche Investitionen

Die grössten Fortschritte bringen derzeit Investitionen in neue Flugzeuge und die Modernisierung der Flotte. Beispielsweise ersetzt SWISS ab 2025 sukzessive fünf Flugzeuge durch moderne, wirtschaftliche und emissionsarme Airbus A350-900. Neben der Reduktion der CO2-Emissionen um einen Viertel, produziert das neue Flugzeug weniger als halb so viel Lärmemissionen. Und es verbraucht im Schnitt nur noch rund 2,5 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometer Flugstrecke. Das ist sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch, denn die Treibstoffkosten machen bis zu einem Drittel der Betriebskosten einer Fluggesellschaft aus.

Von der Evolution zur Revolution

In Zukunft werden neue Verfahren zur Kerosinherstellung, alternative Antriebe sowie klimaoptimierte Flugverfahren ein nahezu klimaneutrales Fliegen ermöglichen. Nachhaltige Flugtreibstoffe (SAF) existieren bereits heute – aus biogener und synthetischer Produktion. Ihr grosser Vorteil: Sie reduzieren die CO2-Emissionen um bis zu 99 % und können in die heutigen Flugzeuge betankt werden. Allerdings kosten SAF heute noch zu viel, sodass sie noch nicht in genügender Menge nachgefragt und produziert werden.

Den Markt zielführend unterstützen

Dies lässt sich mit einem sinnvollen regulatorischen Eingriff beheben: die Einführung einer Beimischquote für nachhaltige Flugtreibstoffe wie in der Revision des CO2-Gesetzes vorgeschlagen.
Die sukzessiv ansteigende Beimischquote löst das Huhn-Ei-Problem und sendet dem Markt klare Signale. Einerseits zur Produktionssteigerung und andererseits zur Ambition der Luftfahrt Netto-Null bis 2050. Oder anders ausgedrückt: In knapp 100 Jahren vom Erstflug zum 100 % CO2-neutralen Fliegen.

Jubiläumsjahr 2023

  • Anlässlich des Jahrestags des Erstflugs findet am Mittwochnachmittag, 14. Juni 2023, ein Überflug einer DC-4 am Flughafen Zürich statt. Dieser kann auf der Zuschauerterrasse mitverfolgt werden kann.
  • Am Freitag, 1. September 2023, findet der offizielle Festakt zum 75-Jahr-Jubiläum des Flughafens Zürich statt. Bundespräsident Alain Berset und Regierungsrätin Carmen Walker Späh halten ab 18:15 Uhr die Festreden auf dem Festgelände Standplatz Tango.
  • Auf unserer historischen Website wird die Flughafengeschichte neu belebt: