Reinigung

08. Juli 2025

Sauber bleibt, was smart gereinigt wird

von Micha Brandstetter

  • Aviatik

Dank Robotern, Sensoren und smarter Planung reinigt der Flughafen Zürich heute gezielter und effizienter. Eine saubere Sache.

Am Flughafen Zürich verändert sich die Gebäudereinigung derzeit grundlegend. Autonome Reinigungsroboter, Sensoren in sanitären Anlagen und eine digitale Einsatzplanung sorgen dafür, dass Reinigungsarbeiten gezielter, effizienter und vorausschauender durchgeführt werden können. Die Technologie erleichtert die Arbeit der Reinigungsteams: Statt fester Reinigungszyklen wird bedarfsgesteuert gereinigt. Grossflächige Arbeiten übernehmen die Roboter. So können die Reinigungsqualität hochgehalten und gleichzeitig die Mitarbeitenden im Alltag entlastet werden. «Unsere Mitarbeitenden können sich heute auf die komplexeren Reinigungsaufgaben konzentrieren», sagt Daniel Ammann, Leiter Gebäudereinigung bei der Flughafen Zürich AG. Der Arbeitskräftemangel hat zunehmend die Belastung der Mitarbeitenden erhöht. Und nicht nur die Quantität, auch die Art der Arbeit verändert sich: Sie wird technischer und beinhaltet mehr Koordinationsaufgaben. Die Roboter werden sukzessive eingeführt. Bis im Herbst 2025 werden es 26 Stück sein. Insgesamt reinigen sie dann täglich rund 120'000 Quadratmeter Fläche in Check-in-Bereichen, Terminals und Aufenthaltszonen. Die Geräte navigieren bis zu 24 Stunden selbstständig durch den laufenden Betrieb, erkennen Hindernisse, entleeren Schmutzwasser und laden sich eigenständig wieder auf. 

Daniel Ammann und sein 300-köpfiges Team werden von Helfern auf Rädern verstärkt.

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Bedarfsorientiert statt pauschal

Ergänzt wird der Robotereinsatz durch ein Netz aus Sensoren. In rund 400 WC-Anlagen messen sie Besucherströme, Füllstände und Sauberkeit. Über einfache Feedback-Knöpfe können Passagiere auch direkt Rückmeldungen geben. Im Monat werden über 50‘000 solcher Rückmeldungen erfasst. Die Daten fliessen in eine zentrale Plattform, die Reinigungsaufträge situationsabhängig priorisiert und damit auch Vorhersagen für die Zukunft durchführt. So können stark frequentierte Anlagen schneller gereinigt werden. Die Reinigung erfolgt nicht mehr starr nach festen Intervallen, sondern orientiert sich am prognostizierten Bedarf. Auch Abfalleimer melden automatisch, wenn sie geleert werden müssen. Das spart Ressourcen und vermeidet unnötige Wege. Die Reinigungsteams erhalten alle Aufträge über mobile Geräte mit Lageplan und Prioritätsstufe. «Früher wurde ein fester Turnus abgearbeitet. Heute wissen wir genau, wo gerade eine Reingung nötig sein wird und können diese viel schneller sicherstellen. Das macht unsere Arbeit zielgerichteter und erhöht die Sauberkeit», erklärt Ammann.

Informationen werden in Echtzeit aufbereitet und für die Mitarbeitenden visualisiert.

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Mehr Komfort für Passagiere

Trotz steigendem Arbeitskräftemangel kann so sichergestellt werden, dass am Flughafen Zürich die hohen Ansprüche an Sauberkeit und Ordnung erfüllt werden können. Die Rückmeldungen sind positiv. Auch bei den Skytrax World Airport Awards 2025 wurde der Flughafen Zürich als «Cleanest Airport in Europe» gewürdigt. Eine Bewertung, die direkt auf das tägliche Reinigungserlebnis der Passagiere zurückgeht. «Diese Auszeichnung bestätigt, dass unser Weg richtig ist», sagt Ammann. Auch im Hintergrund wirkt die neue Technik nachhaltig: Digitale Dosier- und Wasseraufbereitungssysteme senken den Verbrauch von Reinigungsmitteln und sparen bis zu 50 Prozent Frischwasser. Die Reinigungsroboter bereiten Schmutzwasser direkt auf und können es so bis zu drei Mal verwenden, bevor es getauscht werden muss. Das schont Ressourcen, ohne dass Abstriche bei der Sauberkeit und Hygiene gemacht werden müssen.

Erhalte einen Einblick in den Alltag der Reinigungsroboter am Flughafen Zürich.

Mehr über die Arbeit der Gebäudereinigung am Flughafen Zürich erzählt Sara Popovic, Leiterin Reinigung Terminal A / B, in unserem Podcast STARTKLAR: