Solarzaun

12. Juni 2025

Mit Sonnenkraft Richtung Netto-Null

Andrea Bärwalde

von Andrea Bärwalde

  • Nachhaltigkeit

Der Absenkpfad der Flughafen Zürich AG gibt mit konkreten Massnahmen den Weg zu netto null unternehmenseigenen Treibhausgasemissionen bis 2040 vor. Solarenergie ist dabei ein wichtiger Bestandteil.

Den grössten Hebel, um die unternehmenseigenen Emissionen zu reduzieren, hat die Flughafen Zürich AG bei Gebäuden und technischen Anlagen. Um die CO₂-Emissionen zu senken, wird unter anderem die Produktion erneuerbarer Energien schrittweise ausgebaut.

Solarzaun: Pilotanlage am Flughafen Zürich

Teil dieses Ausbaus könnten auch vertikale Solarpanels werden. Aktuell wird der erste Solarzaun als Pilotprojekt getestet. Die Anlage wurde an einem nicht mehr genutzten, freistehenden Sicherheitszaun installiert. Die senkrecht stehenden Photovoltaik-Panels fangen Sonnenlicht von beiden Seiten ein und sollen so eine höhere Stromproduktion ermöglichen. Im Vergleich zu herkömmlichen horizontalen Photovoltaikanlagen kann bis zu 30 Prozent mehr Strom erzeugt werden.
Noch ist es ein Testlauf. Ziel ist es unter anderem, herauszufinden, ob sich die Technologie auch an anderen Standorten eignet – etwa auf Parkplätzen. Die Pilotphase dauert mindestens ein Jahr.

Sonnenenergie clever nutzen 

Der Solarzaun steht exemplarisch für das übergeordnete Ziel: Als Teil der Dekarbonisierung der Infrastruktur auch den Anteil an selbst produziertem Strom steigern. Zwölf Gebäude – darunter das Dock E, der Circle und mehrere Parkhäuser – sind bereits heute mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet. Eine erste Machbarkeitsstudie zeigt: Bis zu 40 weitere Flächen könnten für PV-Anlagen geeignet sein – vorausgesetzt, der Blendschutz für Pilotinnen und Piloten sowie für die Mitarbeitenden im Tower ist jederzeit gewährleistet. Das Ziel bis 2040: So viel eignen Strom zu erzeugen, wie rund 5'000 Schweizer Haushalte jährlich verbrauchen.

Weitere Schritte zur Dekarbonisierung

Die Dekarbonisierung am Flughafen Zürich beruht auf vier zentralen Pfeilern: Weniger Energieverbrauch, erneuerbare Versorgung, mehr Eigenproduktion und emissionsfreie Mobilität. Gebäude werden laufend optimiert, saniert oder mit weniger Klimawirkung neu gebaut – wie The Circle, ausgezeichnet mit LEED® PLATINUM, oder das künftige Dock A, das auf Holz als Hauptbaustoff auf den Passagierebenen setzt. Die Energieversorgung wird Schritt für Schritt auf erneuerbare Quellen umgestellt, allen voran Geothermie. Gleichzeitig wird die Fahrzeugflotte laufend elektrifiziert. Das Umweltengagement der Flughafen Zürich AG seit 1990 zeigt sich nicht zuletzt in der Akkreditierung auf Stufe 4 des internationalen Klimaprogramms Airport Carbon Accreditation. Damit gehört der Flughafen Zürich bereits heute international zu den 15 Prozent am besten bewerteten Flughäfen.
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