
27. November 2025
Balance zwischen globaler Offenheit und lokaler Verantwortung

von Manuela Staub
- Politik
Manuela Staub, Chief People & Communications Officer, über den Flughafen Zürich als Teil eines vielschichtigen Ökosystems, das nur im Gleichgewicht funktionieren kann.
Geschätzte Leserinnen und Leser
Der Flughafen Zürich ist ein Ort der Begegnung – für Reisende, Mitarbeitende und die Region. Er verbindet Menschen, Märkte und Kulturen und steht gleichzeitig für Stabilität, Sicherheit und Verlässlichkeit. Diese Balance zwischen globaler Offenheit und lokaler Verantwortung prägt unseren Alltag – und die politische Diskussion rund um den Flughafen Zürich.
Im Zentrum steht mit der Flughafen-Nachtruheinitiative und ihrem Gegenvorschlag eine Volksinitiative, die grosse negative Auswirkungen auf den Drehkreuzbetrieb am Flughafen Zürich hätte. Mit den bereits kürzesten Betriebszeiten vergleichbarer europäischer Flughäfen sind die heutigen Betriebszeiten von 06:00 bis 23:30 Uhr das Minimum an Rahmenbedingungen, welche nötig sind, um die weiterhin überdurchschnittliche interkontinentale Anbindung der Schweiz an die Welt sicherzustellen. Die Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt (KEVU) sieht das ähnlich und empfiehlt ihrem Kantonsrat die Initiative einstimmig abzulehnen. Auf Seite 4 und 5 ordnen wir den Entscheid ein.
Wie bedeutsam die internationale Anbindung der Schweiz ist, unterstreicht Sabine Keller-Busse, Präsidentin UBS Switzerland, in ihrem Gastbeitrag auf Seite 7. Sie betont, dass ein Land, das seine Verbindungen einschränkt, nicht nur Flugrouten verliert, sondern auch den Mut zur Welt.
Zuversichtlich bleiben muss auch die Schweizer Exportwirtschaft angesichts der aktuellen geopolitischen Herausforderungen. Dafür ist sie auf den Drehkreuzbetrieb angewiesen, dank dem die Schweiz deutlich besser an die Welt angebunden ist als Flughäfen vergleichbarer Grösse, wie Sie auf Seite 8 lesen können.
Auf Bundesebene gilt es bei der Bewältigung von Naturgefahren wie der geplanten Finanzierung von Gebäudeschäden bei Erdbeben das richtige Augenmass zu finden. Kritische Infrastrukturen sind anders zu behandeln als private Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer, auf die das Gesetz abzielt. Auf Seite 9 erfahren Sie, weshalb private kritische Infrastrukturen von der Solidarhaftung auszunehmen sind.
Erfreulich ist der weltweit erste Einsatz von Solardiesel für einen Passagierbus am Flughafen Zürich. Wir zeigen damit, wie wir unserer Verantwortung für den Klimaschutz wahrnehmen und dass der Einsatz von Solartreibstoffen nicht nur möglich, sondern auch unkompliziert und skalierbar ist. Mehr dazu auf Seite 10.
Diese Themen zeigen: Der Flughafen Zürich ist Teil eines vielschichtigen Ökosystems, das nur im Gleichgewicht funktionieren kann – zwischen Wirtschaft und Gesellschaft sowie zwischen Globalität und Regionalität. Als Betreiberin einer kritischen Infrastruktur tragen wir Verantwortung, dieses Gleichgewicht möglichst zu wahren und mitzugestalten.
Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre und bald eine schöne Weihnachtszeit.
Herzliche Grüsse
Manuela Staub
Chief People & Communications Officer
Flughafen Zürich AG


