Revitalisierung der Glatt im Abschnitt Opfikon bis Rümlang.

Vom begradigten zum naturnahen Flusslauf
Als gerader Strich in der Landschaft fliesst die Glatt auf der Westseite des Flughafengeländes entlang. Im Zuge der Glattkorrektionen vor 150 Jahren wurde das Flussbett abgesenkt und kanalisiert. Mit der Revitalisierung im Abschnitt Opfikon bis Rümlang soll wieder ein naturnaher Flusslauf entstehen. Gleichzeitig soll auch das Naherholungsgebiet aufgewertet werden.
Das Projekt als ökologische Ersatzmassnahme
Die Flughafen Zürich AG muss ökologische Ersatzmassnahmen leisten, um die bei ihren Bauvorhaben beanspruchten, schützenswerten Lebensräume zu kompensieren. Mit der Glattrevitalisierung kommt ein Projekt zur Umsetzung, das in unmittelbarer Nachbarschaft des Flughafens liegt und damit auch ökologische Defizite vor Ort ausgleicht.
Das Revitalisierungsprojekt beansprucht landwirtschaftliche Nutzflächen. Der dabei entstehende Bodenabtrag soll zur Aufwertung von Fruchtfolgeflächen im Furttal verwendet werden. Im Moment laufen dazu noch Abklärungen mit dem Kanton und Bund.
Aufgrund der aktuell schweizweiten Diskussion über PFAS-Schadstoffe in Böden wurden systematisch Bodenbeprobungen durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die bisher landwirtschaftlich genutzten Böden und die Glattuferböschungen mit PFAS belastet sind. Die gemessenen Werte sind unterschiedlich hoch – je nach Nähe zum Wasser und früherer landwirtschaftlicher Nutzung der Flächen. Von der Baudirektion durchgeführte Untersuchungen haben gezeigt, dass in Böden des Kantons Zürich fast überall PFAS festzustellen sind.
PFAS werden seit den 1970er Jahren in verschiedensten Anwendungen und Produkten wie z. B., Farben, Skiwachs, Elektronik, Antihaftbeschichtungen, Kosmetika, Pflanzenschutzmittel oder Outdoorbekleidung eingesetzt und gelangen auf verschiedenen Wegen in die Umwelt, wo sie sich kaum abbauen. Unter anderem gelangen sie über geklärtes Abwasser in die Fliessgewässer oder über die früher oft praktizierte Klärschlammausbringung zusammen mit Pestiziden auf Landwirtschaftsböden.
Erster Bauabschnitt wird fertig gebaut – danach folgt ein Unterbruch des Projekts

Die betroffenen Flächen des Projekts „Glattrevitalisierung“ liegen ausserhalb des Flughafenperimeters. Die Schadstoffbelastung im Boden hat keinen nachweislichen Zusammenhang mit dem Flughafen oder dem Flugbetrieb. Das Projektgebiet und damit die betroffenen Böden liegen westlich des Flughafens und wurden bisher grösstenteils landwirtschaftlich genutzt. Die Bauarbeiten des ersten Bauabschnittes im Gebiet Eichhof zwischen der Neuen Rohrstrasse und dem Zufluss des Rümelbachs sind seit April im Gange. Die angetroffenen Schadstoffbelastungen sind hier nicht sehr hoch, so dass ein grosser Teil des bereits abgetragenen Bodens verwertet werden kann. Die Flughafen Zürich AG hat sich deshalb entschlossen, diesen Abschnitt trotz Mehrkosten in Millionenhöhe bis Ende 2026 fertig zu bauen.
Zukunft des Projekts von politischen Entscheiden abhängig
Rechtlich ist derzeit ungeklärt, wie mit PFAS belastetem Boden umzugehen ist. Viele Böden weisen PFAS-Belastungen auf, die bei einer Entsorgung als Sonderabfall klassiert werden, was enorme Mehrkosten mit sich bringt. Aufgrund dieser ungeklärten Gesetzeslage hat die Flughafen Zürich AG beschlossen, über die weiteren Projektabschnitte erst zu entscheiden, wenn klare gesetzliche Rahmenbedingungen vorliegen, wie künftig mit PFAS belastetem Boden umzugehen ist. Die Flughafen Zürich AG bedauert, dass das Revitalisierungsprojekt nicht wie geplant umgesetzt werden kann und hofft auf rasche politische Entscheidungen im Umgang mit PFAS auf Bundesebene.
Nähere Informationen zur Projektverzögerung können der offiziellen Medienmitteilung entnommen werden.
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