Lärm ist ganz allgemein ein unerwünschtes Geräusch. Er wird in Dezibel (dB) gemessen. Die Dezibel – Skala ist logarithmisch, das bedeutet: Eine Erhöhung um 3 dB entspricht einer Verdopplung der Schallenergie – wird aber vom menschlichen Ohr nicht als doppelt so laut empfunden. Erst ein Unterschied von etwa 10 dB wird als „doppelt so laut“ wahrgenommen.

Da der Mensch nicht alle Tonfrequenzen gleich laut wahrnimmt, wird bei der Messung von Lärm oft eine Korrektur vorgenommen – das sogenannte A-Weighting (A-Gewichtung). Damit werden die Werte besser an die menschliche Wahrnehmung angepasst. Korrekt heisst es dann dB(A), wobei das „(A)“ in vielen Fällen weggelassen wird.

Eine Lärmkarte ist die einfachste Methode, die durchschnittliche Lärmbelastung über einen bestimmten Zeitraum sichtbar zu machen. Mithilfe von Isolinien, die jeweils einen festgelegten Dezibel Bereich anzeigen, lassen sich betroffene Regionen leichter einordnen.
 
Je nach Land – und manchmal sogar je nach Region – wird in Lärmkarten eine andere Lärm-Metrik dargestellt. Im Fall des Flughafens Zürich wird für Industrie- und Betriebslärm der sogenannte Beurteilungspegel Lr in dB(A) angegeben – getrennt für Tag und Nacht. Die Isolinien zeigen auf der Karte die Bereiche, in denen der Immissionsgrenzwert für das jeweilige Nutzungsgebiet überschritten wird.
Diese Linien werden nach den Immissionsgrenzwerten des BAFU (Bundesamt für Umwelt) dargestellt. Je nach Gebiet – also je nach Empfindlichkeitsstufe – gelten unterschiedliche Grenzwerte.

• Zu den Grenzwerten

Für jede Beurteilungszeit (Tag und Nacht) werden daher meist drei Isolinien gezeigt:

• Empfindlichkeitsstufe II (Wohnen)
• Empfindlichkeitsstufe III (Wohnen/Gewerbe)
• Empfindlichkeitsstufe IV (Industrie)

Die strengste Linie – Empfindlichkeitsstufe II – zeigt, bis wohin man wohnen darf, bzw. ob der Lärm im Wohngebiet zulässig ist.

• Zu den Lärmkarten

Flugzeuge werden anhand ihres Lärmpegels in verschiedene Lärmklassen eingeteilt. Für jede Klasse gibt es eine Tabelle mit den entsprechenden Gebühren, die sich je nach Start oder Landung unterscheiden. Zusätzlich werden Zuschläge für Flüge in besonders lärmsensiblen Zeiten erhoben, vor allem für Nachtflüge nach 23:00 Uhr, die deutlich teurer sind. 

Im Detail bedeutet das:

• Lärmklassen: Jedes Flugzeug wird entsprechend seiner Lärmemission einer Klasse zugeordnet.
• Gebührentabelle: Die Kosten richten sich danach, ob das Flugzeug startet oder landet.
• Nachtzuschläge: Flüge nach 23:00 Uhr werden mit einem signifikant höheren Tarif belegt, um Nachtlärm zu minimieren.

Das Ziel der Lärmgebühren ist es, einen finanziellen Anreiz für den Einsatz von leiseren, modernen Flugzeugen und lärmmindernden Betriebsverfahren zu schaffen. Damit soll die Belastung für Anwohnende in der Umgebung des Flughafens gesenkt werden.

Wer profitiert?

• Anwohnende profitieren durch einen leiseren Flugbetrieb.
• Fluggesellschaften, die in moderne, lärmarme Flotten investieren, zahlen geringere Gebühren.
• Der Flughafen Zürich stärkt sein Engagement für einen nachhaltigen, gesellschaftlich verträglichen Betrieb.

Vorteile

• Fördert die technische Erneuerung von Flugzeugflotten
• Senkt die Lärmbelastung in betroffenen Regionen
• Belohnt lärmarme Flugzeuge durch tiefere Gebühren
• Schafft Transparenz und ökonomischen Anreiz zur Lärmreduktion

Der Flughafen Zürich hat die Lärmgebühren  2024 angepasst (in Kraft spätestens Anfang 2027), um den Anreiz zur Nutzung leiserer Flugzeuge zu verstärken:

• Erhöhung der Zuschläge für lautere Flugzeuge
• Neuordnung der Lärmklassen zur genaueren Differenzierung
• Deutliche Verteuerung von Nachtflügen nach 23:00 Uhr

Die Lärmzuschläge für Starts zwischen 23:00 und 23:30 Uhr werden erhöht: von CHF 3'000 auf CHF 4'000 (bis 23:15 Uhr) und CHF 5'000 (bis 23:30 Uhr). Diese Zeit dient vor allem dem Verspätungsabbau. Die Erhöhung soll die besonders lauten Langstreckenflüge lenken, ohne den Flughafenbetrieb zu stark einzuschränken. Die Margen pro Langstreckenflug liegen bei 7'000 – 10'000 CHF, sodass die Gebührenanpassung spürbar, aber verhältnismässig ist. 

• Lärmgebührenanpassung 2024
• Gebührenrechner zum Flugbetreib

Die Einnahmen aus den Lärmgebühren fliessen direkt in Massnahmen zur Lärmbekämpfung und Umweltentlastung.

Dazu gehören beispielsweise:

• Schallschutzmassnahmen  an Gebäuden
• Finanzierung von Lärmüberwachungssystemen 

Wichtig: Der Flughafen Zürich darf aus den Lärmgebühren keinen Profit schlagen. Die Einnahmen werden ausschliesslich für lärmreduzierende und regulierende Massnahmen verwendet.